Unsere Orgel funktioniert mit Luftdruck

Ganz so wie die Luft in einem Luftballon darauf wartet, losgelassen zu werden, so wartet in unserer Orgel zusammengepresste Luft (Wind) in einem Vorratskasten (Windlade). Wenn genug Wind in der Windlade ist, kann ein Ventil geöffnet werden und die Luft saust in Windeseile durch den Windkanal zu einer Orgelpfeife. Die Luft strömt durch die Pfeife hindurch und erzeugt wie bei eine Flöte den Ton. Sollen viele Pfeifen gespielt werden, so wird natürlich mehr Luft benötigt und die Windlade leert sich sehr schnell. Die Orgelspielerin kann nur so lange spielen, wie genügend Wind in der Windlade ist.

Den Wind erzeugt heutzutage eine elektrischer Motor mit Gebläse. Das war früher anders:
Vor 130 Jahren, als die Orgel gebaut wurde, war es noch üblich, dass ein Jugendlicher die Luft in die Windlade pumpen musste. Häufig waren das Jungen: Schuljungen, Handwerksburschen oder Bauernjungen. Einen solchen Orgelbuben nannte man damals auch "Kalkant". Das kommt vom lateinischen Wort "calcare" und bedeutet: treten. Denn wie Ihr im Film sehen könnt, tritt unser Kalkant Lukas ein Brett mit dem Fuß nach unten. Das ist eine anstrengende Arbeit und auch mit Verantwortung verbunden: denn wenn der Orgelbub nicht genug tritt, ist zu wenig Wind im Windkasten und die Orgelspielerin kann der Orgel keine Töne mehr entlocken. Das passierte natürlich auch unserer Orgelspielerin Gaby im Film, Ihr habt es bestimmt bemerkt.

Was passiert eigentlich, wenn der Orgelbub das Brett niedertritt?
Ganz einfach: er bewegt einen Blasebalg. Ihr kennt vielleicht solch einen Blasebalg vom Feuer anfachen: er hat viele Falten, man drückt ihn zusammen und bläst damit Luft in ein Feuer, damit es besser brennt.

Funktionsprinzip